Die Wasserpumpen im Eingangsbereich des Freilichtmuseum in Detmold laufen seit Tagen auf Hochtouren und auch der Lärm des riesigen Bohrers, der sich anscheinend unaufhörlich in den Boden dreht und an die Ölpumpen aus den 80er-Fernsehserien „Dallas“ und „Denver“ erinnert, stören das Idyll. „Solange noch geschlossen ist, laufen die Vorarbeiten für den geplanten Umbau im Herbst dieses Jahres“, sagt Markus Fischer, Pressesprecher des Museumsbetreibers Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Die entnommen Bodenproben sollen auch klären, ob die geplanten Umbauarbeiten für den Eingangsbereich, die im Herbst beginnen sollen, wie geplant umgesetzt werden können – auf Öl seien die Arbeiter noch nicht gestoßen, scherzt Fischer. Das LWL-Freilichtmuseum soll am 1. April seine Tore für Besucher öffnen, so Corona will. „Wir freuen uns, sind optimistisch und bis dahin sollen auch die Bohrarbeiten und Bodenentnahmen beendet sein“, sagt Fischer.
Im Herbst dieses Jahres soll dann der Startschuss für die Erweiterungsarbeiten fallen – das Museum unter freiem Himmel in der Residenzstadt, das größte Deutschlands, bekommt ein neues Ausstellungs- und Eingangsgebäude mit Café. Das Bauvorhaben soll insgesamt 38,5 Millionen Euro kosten. Darin enthalten ist auch die Umgestaltung des Parks nach historischem Vorbild.
Museum das ganze über Jahr geöffnet
Mit dem Neubau schaffe es das Museum, Sonderausstellungen und empfindliche Ausstellungstücke zu zeigen, wie zum Beispiel Trachten und Kleider aus vergangenen Jahrhunderten oder ganze Ausstattungen von Kaufmannsläden. „Außerdem kann das Museum wegen des Neubaus das ganze Jahr öffnen“, erklärt Fischer. Das Gebäude soll einen Nutzfläche von 3.100 Quadratmetern haben. Eine Besonderheit sei, dass der Bau CO2-neutral sein soll. Das sei in der Museumslandschaft einmalig, so Fischer. Die Gebäude hätten besondere Anforderungen an das Klima. Damit das gelingt, gibt es ein Forschungsprojekt mehrerer Hochschulen. Das Haus soll im Jahr 2024 fertig sein.