Nach monatelangen Ermittlungen und mehreren Hausdurchsuchungen hat die Mordkommission „Turm“ nun einen 41-jährigen Hamelner festgenommen, der im Verdacht steht einen 42-jährigen Verwandten in der Rattenfängerstadt getötet und dann den Leichnam an der Kreisstraße 61, etwa vier Kilometer vom Forsthaus Blomberg entfernt, abgelegt zu haben. „Wir haben einen 41-jährigen Verwandten des Opfers wegen Totschlags verhaftet. Er sitzt jetzt in Untersuchungshaft und schweigt zu den Vorwürfen. Ob noch weitere Familienmitglieder an der Tötung beteiligt waren, wird derzeit noch ermittelt“, sagt Oberstaatsanwalt Christopher Imig. Das 42-jährige Opfer, das aus Schweden stammte, war zum Besuch bei der Großfamilie in Hameln, doch seine Visite endete mit dem Tod.
„Wie gehen davon aus, dass der Beschuldigte auch Helfer oder Mittäter hatte.“
Christopher Imig, Oberstaatsanwalt
Das Motiv sei noch unklar. „Wir wissen noch nicht, ob es finanzielle oder andere innerfamiliäre Streitigkeiten gab. Fest steht, dass der Mann übel zugerichtet und mit mehreren Messerstichen getötet wurde“, sagt Imig. Die Ermittlungsbehörden gingen davon aus, dass das Tötungsdelikt im niedersächsischen Hameln begangen, anschließend der Leichnam mehr als 40 Kilometer transportiert und am Rande des Waldgebiets „Turm“ nordöstlich von Blomberg „entsorgt“ worden sei. „Der Fundort war nicht der Tatort und wir gehen davon, dass der Beschuldigte auch Helfer oder Mittäter hatte. Die Ermittlungen dauern an“ , so Imig.
Ein Spaziergänger hatte Mitte Dezember in dem Waldstück bei Blomberg einen grausigen Fund gemacht: Abseits der Kreisstraße 61 hatte er eine leblose männliche Person entdeckt. Der eingesetzte Notarzt stellte den Tod der damals unbekannten Mannes fest. Die anschließende Leichenschau und auch die Obduktion ergaben Hinweise, die auf ein Gewaltverbrechen hindeuten. Seitdem ermittelt eine Mordkommission. Ende Januar konnte schließlich die Identität des Mannes geklärt werden. Durch diese Ermittlungen konnten die Kripobeamten Verbindungen des Opfers nach Niedersachsen ausfindig machen, weshalb Durchsuchungen in mehreren Objekten in Hameln sowie in der Nähe von Hannover durchgeführt wurden. „Durch diese Maßnahmen fiel der Verdacht auf den Verhafteten“, so Imig.