Das Impfen geht voran, doch die Bevölkerung wird zunehmend ungeduldig. Weil Geimpfte jetzt mehr Rechte haben, versuchen Drängler, Trickser und Schummler an den Piks zu kommen. Bundesweit häufen sich die Berichte über Menschen, die falsche Altersangaben machen, um schnell eine Corona-Impfung zu bekommen, oder behaupten, sie hätten einen Beruf in der kritischen Infrastruktur. Manche fälschen dafür auch Dokumente. Darin werden sie dann als angebliche Kontaktpersonen von Schwangeren oder Pflegebedürftigen ausgewiesen. Auch am Impfzentrum des Kreises Lippe in Lemgo und in Arztpraxen melden sich immer wieder Menschen, die noch nicht dran sind.
„Es gab von Anfang an Personen – und diese gibt es bis heute, die mit der festen Überzeugung ins Impfzentrum gekommen sind, sie seien berechtigt und an der Reihe“, sagt Steffen Adams, Sprecher des Kreises. Wenn dies nicht der Fall gewesen sei, seien die Personen bereits am Empfang abgewiesen worden. Jeder potenzielle Impfling hat nachzuweisen, dass er berechtigt ist, sei es über sein Alter, eine Arbeitgeberbescheinigung oder ein Attest vom Arzt. „Diskussionen gibt es dann schon gelegentlich, aber alles hält sich im Rahmen“, so Adams. Es seien häufig nicht Impfschummler, sondern Menschen, die falsch informiert oder aktuelle Verordnungen nicht zur Kenntnis genommen hätten. Natürlich gebe es auch Personen, die versuchten, sich einen Termin zu „erschleichen“ oder sich vorzudrängeln. Die Namen dieser Personen würden nicht dokumentiert oder auf eine schwarze Liste gesetzt. Im Durchschnitt seien es vielleicht fünf Personen am Tag. Auch lippische Arztpraxen ärgern sich über Impfvordrängler, die per Mail oder am Telefon durch falsche Informationen einen Termin ergattern wollten. „Es wird leider immer mehr und kostet uns Zeit und Nerven“, sagt eine Medizinerin.
Vordrängler und Schummler am lippischen Impfzentrum
