Nach einer langen Partynacht mit viel Alkohol sowie Kokain und Cannabis soll sich ein 20-Jähriger im Oktober vergangenen Jahres ans Steuer eines Mercedes-Cabrio gesetzt haben – mit dabei zwei Kumpels. Es kommt wie es kommen musst – der Fahrer soll mit mindestens Tempo 150 durch Detmold gerast sein. Der Lagenser verliert die Kontrolle über den Wagen seiner Mutter, kommt von der Straße ab, zerlegt eine Bushaltestelle samt Wartehäuschen sowie mehrere Straßenschilder. Die beiden Mitfahrer, die nicht angeschnallt sein sollen, werden aus dem Fahrzeug geschleudert, ein Beifahrer stirbt, der andere wird schwer verletzt. Der Angeklagte selbst wird nur leicht verletzt worden. Am kommenden Dienstag muss sich der Fahrer wegen fahrlässiger Tötung vor dem Jugendschöffengericht des Detmolder Amtsgerichts verantworten.
„Zwei Stunden nach dem Unfall wurde bei dem Angeklagten ein Blutalkoholwert von 1,1 Promille gemessen.“
Ralf Vetter, Oberstaatsanwalt
„Ihm droht eine Haftstrafe bis zu fünf Jahren“, sagt Amtsgerichtsdirektor Michael Wölfinger. Ob die Eltern des verstorbenen Beifahrers oder der schwerverletzte Mitfahrer als Nebenkläger am Prozess teilnehmen, konnte der Amtsgerichtsdirektor nicht sagen. Fest steht: „Zwei Stunden nach dem schrecklichen Unfall wurde beim Angeklagten noch ein Blutalkoholwert von 1,1 Promille festgestellt und bei weiteren Untersuchungen konnte auch der Konsum von anderen Drogen nachgewiesen werden“, sagt Oberstaatsanwalt Ralf Vetter. Der Sachschaden liege bei rund 20.000 Euro – hinzu kommt der völlig zerstörte Wagen. Ob unter welchen Umständen der 20-Jährige je wird ans Steuer darf, steht in den Sternen. Der Angeklagte, der bisher nicht einschlägig in Erscheinung getreten sei, habe sich bisher nicht zur tödlichen Fahrt geäußert. Auch seine Verteidigerin Undine Bergmeyer aus Bünde hüllte sich im Vorfeld des Prozesses in Schweigen.