Zwei Jahre Jugendstrafe auf Bewährung wegen fahrlässiger Tötung, Körperverletzung und vorsätzlicher Straßenverkehrsgefährung – so lautet das Urteil des Detmolder Amtsgerichts gegen einen 20-Jährigen, dessen Selbstüberschätzung am Steuer einem Mitfahrer das Leben kostete. Nach einer langen Partynacht mit viel Alkohol, Kokain und Cannabis setzte sich der Angeklagte aus Lage im Oktober vergangenen Jahres ans Steuer eines Mercedes-Cabrio – mit dabei zwei Kumpels. Völlig enthemmt durch den Drogenkonsum rast der Angeklagte mit mindestens Tempo 150 durch Detmold. Der Lagenser verliert die Kontrolle über den Wagen, kommt von der Straße ab, zerlegt eine Bushaltestelle samt Wartehäuschen sowie mehrere Straßenschilder.
Beifahrer fliegt aus Auto und versirbt am Unfallort – sein Vater ist Nebenkläger
Die beiden Mitfahrer, die nicht angeschnallt waren, werden aus dem Fahrzeug geschleudert, ein Beifahrer stirbt, der andere wird schwer verletzt. Der Angeklagte selbst wird nur leicht verletzt. „Der Führerschein wird ihm für 30 Monaten entzogen, danach entscheidet die Führerscheinstelle des Kreises Lippe“, sagt Amtsgerichtsdirektor Michael Wölfinger. Zudem müsse der Lagenser an einer Drogenentzugs- sowie Verhaltenstherapie teilnehmen. Der Vater des tödlich verunglückten Beifahrers nahm als Nebenkläger am Prozess teil und musste mitanhören, dass die Ermittler auch zwei Stunden nach dem schrecklichen Unfall beim Angeklagten noch ein Blutalkoholwert von 1,1 Promille festgestellt und bei weiteren Untersuchungen auch den Konsum von anderen Drogen nachweisen konnten. Der Sachschaden soll nach Schätzungen bei rund 20.000 Euro – hinzu kommt völlig zerstörte Wagen. Das Urteil ist noch nicht rechtskrätig, weil die Staatsanwaltschaft zwei Jahre und sechs Monate Haft gefordert hatte – also eine Gefängnisstrafe ohne Bewährug.