Corona legt Bürgerberatung lahm

Silke Hagemeister aus Detmold hat in den vergangenen Tagen und Wochen nur mies gelaunte Menschen um sich – der Grund: die Bürgerberatung der Residenzstadt öffnet trotz fortstreitender Pandemielockerungen ihre Türen nicht. Es sei sehr, sehr nervig, die Menschen brauchten neue Personalausweise, Reisepässe oder müssten andere Dokumente beantragen, stünden aber vor verschlossenen Türen und unter der angegeben Telefonnummer melde sich einfach niemand. „48 Mal hat meine Kollegin dort angerufen, bis sie endlich durchkam. Doch sie bekam keinen Termin, sondern nur den Ratschlag am nächsten Tag nochmals anzurufen, weil die heutigen Terminkontingente schon vergeben sind“, sagt Hagemeister. Dies sei unglaublich und Bürgerservice aus der Steinzeit, schimpft auch Hermann Aust. Der Detmolder versucht seit Wochen einen Termin zu bekommen, um neue Papiere zu beantragen. Über den Grund der Nicht-Wiederöffnung würden die Bürger am Behördengebäude an der Paulinenstraße nicht informiert. „Viele klingeln bei der benachbarten Polizeiwache, doch die Beamten wissen auch nichts“, fügt der Detmolder hinzu.

In ihrer Ratlosigkeit haben viele Bürger bei der Polizeit geklingelt, doch die Beamten konnten auch nicht helfen.

Informationen gibt’s auf der Homepage der Stadt – dort heißt es: „Aktuell ist sowohl die Bürgerberatung als auch das Telefonservicecenter von mehreren positiven Covid-Fällen betroffen. Durch die damit verbundenen Quarantänemaßnahmen kann es zu Einschränkungen kommen.“ Wann die Bürgerberatung wieder ihre Pforten öffnet, steht derzeit in den Sternen. „Die Bürgerberatung plant schnellstmöglich eine Rückkehr in den Normalbetrieb, aber ein Datum gibt es derzeit leider nicht“, sagt Marius Roll vom Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Zwei Mitarbeitende seien im Mai an Corona erkrankt und vier Wochen ausgefallen. Drei weitere Menschen aus dem Team hätten sich jeweils einige Tage in Quarantäne begeben – so habe ein ganzes Team nicht vor Ort arbeiten können, so Roll. Insgesamt habe diese Situation zu Rückständen geführt, die nun nach und nach aufgearbeitet würden. Bereits in der Vergangenheit habe es aufgrund der Pandemie Sonder-Öffnungszeiten der Bürgerberatung gegeben – diese soll es nun auch wieder geben. Daten und Öffnungszeiten würde rechtzeitig veröffentlicht.
„Ich verstehe nicht, dass am Gebäude der Bürgerberatung an der Paulinenstraße keine Hinweise angebracht werden, um die Bürger zu informieren“, schimpft Hermann Aust. Das Vorgehen der Stadt habe nichts mit Transparenz zu tun, hier würden die Bürger für dumm verkauft, weil immer noch die Telefonnummer dort beworben werde, obwohl niemand mehr durchkomme. Er wünsche den erkrankten Mitarbeitern schnellstmögliche Besserung, fügt der Detmolder Rentner hinzu.

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