Die Kieler Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen den 51-jährigen Jens Holland-Letz eingestellt – die Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden hatte im Mai Strafanzeige gegen den 51-Jährigen wegen falscher Verdächtigung erstattet.
Hintergrund: Jens Holland-Letz, der inzwischen im schleswig-holtsteinischen Rendsburg wohnt, aber bis 2013 in Bad Pyrmont lebte. „Ich habe 2010 im dortigen Schäferhundeverein immer wieder den Hauptbeschuldigten Andreas V. und einen Polizeibeamten mit ihren Vierbeinern in inniger Eintracht beobachtet“, sagt Holland-Letz. Wenn man so freundschaftlich miteinander umgehe, müsse man doch etwas mitbekommen – er vermute ein Wegschauen des Beamten. Seine Beobachtungen schilderte Holland-Letz vor zwei Jahren nicht nur Journalisten, sondern auch gegenüber den Kripobeamten der Sonderkommission „Eichwald“ – doch auch die Soko-Ermittlungen brachten keine Hinweise auf eine mögliche Mitwisserschaft oder gar Mittäterschaft des Polizisten aus dem Schäferhundverein. Im September 2019 wurden die Haupttäter Andreas V. und Mario S. vom Detmolder Landgericht wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern in 450 Fällen zu langjährigen Haftstrafen samt anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt.
Verdächtigungen wiederholt
Anschließend stellt die Detmolder Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen Polizeibeamte und Jugendamtsmitarbeiter ergebnislos eingestellt. Doch Jens Holland-Letz, der den Prozess und die Ermittlungen im Missbrauchsfall Lügde aus der Ferne beobachtet, hält an seinen Beobachtungen, Vermutungen fest und ruft im April dieses Jahres bei der Polizei in Hameln an, um seine Vorwürfe gegen den Beamten zu wiederholen. Daraufhin stellt die Polizeiinspektion Strafanzeige. Der 51-Jährige musste bei der Rendsburger Polizei eine Aussage machen – doch nur Wochen später, stellte die Kieler Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen Holland-Letz ein.
Foto: Bernhard Preuss