Projekt: Sensoren messen Bewegungsströme in der Detmolder Innenstadt

Im Rahmen eines Pilotprojektes erfasst die Stadt Detmold ab dem kommenden Monat bis Februar 2022 erstmalig Sensordaten im öffentlichen Raum. Das Pilotgebiet soll sich von der Lange Straße/Ecke Krumme Straße bis zur Krumme Straße/Ecke Freiligrathstraße erstrecken, teilt die Stadt mit. Das sechsmonatige Projekt kostet 15.000 Euro und wird wissenschaftlich von der Technischen Hochschule OWL und dem Fraunhofer Institut in Lemgo begleitet.

An den Laternenmasten der Krummen Straße sind grauen Sensorkästen angebracht. Sie messen die Bewegungen in der Straße – hier an der Ecke Lange/Krumme Straße.

An den Straßenlaternen und vereinzelt an Verkehrsschildern sollen insgesamt zwölf Sensoren installiert werden. „Die Sensoren messen die Bewegungen und können Menschen, Fahrräder, Pkw sowie großen Lieferverkehr unterscheiden“, sagt Sandra Müller, Leiterin der Stabsstelle Digitalisierung. Ziel des Projektes sei es, Informationen zu den Bewegungsströmen und zur Zusammensetzung der Bewegungsströme zu erhalten. Zum einen werde also gemessen wie viel Bewegung zu einem bestimmten Zeitpunkt an der Straße zu erkennen sei. Zum anderen werde erhoben, wie sich dieser Bewegungsstrom zusammensetzt, d.h. ob es sich um Menschen, Fahrräder oder Auto- bzw. Lieferverkehr handelt. „Wir arbeiten in diesem Pilotprojekt mit dem Detmolder Unternehmen ‚Purematic‘ zusammen“, erklärt Müller, die seit 2018 die Stabsstelle inne hat.

„Hier wird keiner überwacht oder aufgenommen.“

Sandra Müller, Leiterin der Stabsstelle Digitalisierung

„Der lokale Bezug und der hohe Datenschutzstandard, den das Unternehmen bietet, waren uns sehr wichtig. Schließlich ist die Erhebung von Daten immer eine sensible Sache“, fügt Müller hinzu. Die eingesetzte Sensorik sei vom Datenschutzbeauftragten der Stadt Detmold konkret für das Pilotprojekt geprüft worden. Über die Purematic-Sensoren lasse sich keinerlei Personenbezug herstellen, weshalb sie für den Einsatz im öffentlichen Raum speziell freigegeben sind. „Hier wird keiner überwacht oder aufgenommen. Niemand muss Angst haben, dass sein Aufenthalt im Café, Reisebüro oder in einer Boutique aufgezeichnet wird“, betont Müller. Die Sensoren machten lediglich Punktdaten sichtbar, daran könnten schemenhaft Menschen und Fahrzeuge erkannt werden. „Wir können noch nicht mal erkennen, ob die Person eine Frau oder Mann ist“, so Müller. Das Pilotprojekt sei auch kein Teil des Verkehrsversuch, obwohl es zeitweise parallel laufe. In der Nachbarstadt Lemgo sei die Technik bereits zum Einsatz gekommen.

Auch an der Laterne Ecke Krumme Straße/Freiligrathstraße ist bereits ein Sensor angebracht.

Mit der Nachhaltigkeitsstrategie habe sich die Stadt Detmold zudem das Ziel gesetzt, ihr Handeln an den Auswirkungen des Klimawandels zu orientieren. Hierfür sollen unter anderem Umweltdaten erhoben und niedrigschwellig sowie digital zur Verfügung gestellt werden. Im Rahmen des Pilotprojektes installiere die Stadt Detmold deshalb auch einen Umweltsensor, der die Luftqualität misst. Sobald der Sensor aktiv sei, seien die Umweltdaten auf der offenen Luftqualitätskarte von Breeze Technologies sichtbar und für alle Interessierten frei zugänglich.
Fotos: Erol Kamisli

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