Aussage: Mutter aus Kalletal will Missbrauch einräumen

Vor gut drei Wochen wurde eine 32-jährige alleinerziehende Mutter in Kalletal festgenommen. Der Vorwurf: schwerer sexueller Missbrauch ihrer eigenen drei Kinder. Die zwei Söhne und die Tochter sind im Alter von 5, 8 sowie 11 Jahren und derzeit in Obhut des Kreisjugendamtes. Die Frau sitzt in der Justizvollzugsanstalt Bielefeld und schweigt zu den Vorwürfen – bisher. Nun will die Mutter ihr Schweigen brechen und den Missbrauch ihrer Kinder gegenüber der Polizei einräumen, um dem Nachwuchs eine Aussage zu ersparen, sagt ihre Anwältin Deborah Weinert.

„Die Zahl der Aufnahmen liegt im niedrigen zweistelligen Bereich.“

Deborah Weinert, Rechtsanwältin


Die Herforder Juristin hat die Kalletalerin in der JVA-Bielefeld besucht: „Sie ist natürlich am Boden zerstört und vermisst ihre Kinder sehr“, sagt Weinert. Der Verdacht gegen die Mutter, die nicht verheiratet sei, erhärtete sich nach IT-Auswertungen der Kölner Polizei. Dort ermittelten Polizeibeamte gegen eine Internetbekanntschaft der 32-jährigen Mutter, werteten das Handy des Mannes aus und fanden dabei Aufnahmen, die den Missbrauch der Kinder zeigen sollen. Die Mutter soll den Mann übers Internet kennengelernt haben und ihm im Jahr 2019 die Aufnahmen geschickt haben – über das Motiv wird noch gerätselt. „Die Zahl der Aufnahmen liegt im sehr niedrigen zweistelligen Bereich“, sagt Weinert. Ihre Mandantin, die bisher nicht vorbestraft sei, habe auch gar keinen Kontakt mehr zu dem Mann, mit dem lediglich vier Monate zusammen gewesen sei – sie habe auch gar nicht gewusst, dass er die Aufnahmen ihrer Kindern noch besitze.
Die 32-Jährige habe jetzt verstanden, warum sie in Untersuchungshaft sitze und es sehr schwierig werde, dass sie ihre Kinder jemals wiedersehen könne. Auch die restliche Familie der mehrfachen Mutter, Eltern, Brüder und Schwestern, seien entsetzt und fassungslos, da die Kinder aus Schulen und Kita gerissen worden seien und derzeit keinen Kontakt zur Familie hätten.

„Wenn es weiteres Material gibt, werden wir es finden.“

Ralf Vetter, Oberstaatsanwalt

„Soweit bisher bekannt, gibt es außer den Aufnahmen, die auf dem Mobiltelefon des Mann gefunden wurden, keine weiteren Bilder“, sagt Weinert. Die Bielefelder Polizei werte derzeit die elektronischen Geräte, die bei der Hausdurchsuchung in Kalletal beschlagnahmt worden seien, aus. Auch Oberstaatsanwalt Ralf Vetter bestätigt, dass außer den Aufnahmen, die von der Kölner Polizei weitergeleitet worden waren, keine weiteren Aufnahmen aufgetaucht worden seien. „Wenn es weiteres Material gibt, werden wir es finden. Die Ermittlungen laufen und die Frau ist weiter in Untersuchungshaft“, sagt Vetter. Ob sie Geld für das Weiterleiten der Missbrauchsbilder bekommen hat oder der Ex-Freund, die eindeutigen Aufnahmen weiter verkauft oder versendet hat, steht noch nicht fest.

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